Paysex ist ein Aufregerthema. Viele Frauen, die ihren Lebensunterhalt mit Sex verdienen, sehen ihren Job als Dienstleistung. Sie wollen nicht von alten Feministinnen und neuen Moralaposteln „gerettet“ werden.
Die Arbeit „am Kunden“ hat sich verändert. Das Internet und die Sexualisierung des Alltags lassen die Grenzen zwischen Prostitution und Privatheit immer mehr verschwimmen. „Wir sind alle zu Freiern geworden“, sagt die US-amerikanische Sexarbeitsaktivistin Melissa Gira Grant.
Was bedeutet die Anerkennung von Sexarbeit als Erwerbstätigkeit? Welche Rolle spielen die Freier unter den veränderten Geschäftsbedingungen? Wo befinden sich in dem aufgeregten Diskurs die Opfer von Menschenhandel?
Von Beate Hinrichs, Studium der Publizistik, Geschichte und Politik in Berlin und Winston-Salem (North Carolina/USA). Redakteursjahre in Köln, seit 1993 freiberufliche Hörfunkautorin und -moderatorin.